Waldbrände im Amazonas: Präsident Bolsonaro muss endlich handeln!

Ein Dronenfoto vom 23. August 2019 zeigt, wie sehr der Amazonasregenwald in Flammen steht. © Amnesty International

Beitragsbild: Amnesty International

Schon seit mehreren Wochen brennen im Amazonas-Gebiet riesige Waldflächen. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro muss sofort Maßnahmen einleiten, um die Brände im Amanzongebiet zu stoppen und die davon betroffenen indigenen Gemeinschaften zu schützen. Dies fordert Kumi Naidoo, internationaler Generalsekretär von Amnesty International, in diesem Statement vom 22. August 2019.

Die Verantwortung, die seit mehreren Wochen im Amazonas-Regenwald wütenden Brände zu löschen, liegt direkt bei Präsident Bolsonaro und seiner Regierung. Sie müssen die verheerende Politik, die den Regenwald zur Zerstörung freigibt, ändern. Diese Politik hat den Weg für die gegenwärtige Krise geebnet.

2019, ehe die Brände begannen, hat Amnesty International die illegale Landnahme und Brandstiftung in der Nähe von indigenen Gebieten im Amazonas dokumentiert – darunter auch im Bundesstaat Rondônia, in dem viele der Brände derzeit wüten. Die Abholzung in den dokumentierten Gebieten hat sich aufgrund von illegalen Eindringlingen, die Bäume fällen, Brände legen und die dort lebenden indigenen Gemeinschaften angreifen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt.

Dennoch hat Präsident Bolsonaro willentlich Schutzmaßnahmen für den Regenwald eingeschränkt und die Rechte von einer Million dort lebender Indigener untergraben. Jetzt, da die Stadt São Paulo Tausende Kilometer entfernt in eine Rauchwolke gehüllt ist, versucht Präsident Bolsonaro, NGOs mit der Behauptung zu verleumden, sie hätten die Brände gelegt.

Statt ungeheuerliche Lügen zu verbreiten oder das Ausmaß der derzeitigen Abholzung abzustreiten, fordern wir den brasilianischen Präsidenten mit Nachdruck auf, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um das Fortschreiten der Brände zu stoppen. Dies ist unerlässlich, um das Recht der Menschen auf eine gesunde Umwelt zu schützen ebenso wie ihr Recht auf Gesundheit angesichts der schlechten Luftqualität in weiten Teilen Brasiliens und der angrenzenden Länder. Und für den Rest der Welt, der sich fragt, was er tun kann, um den Amazonas zu schützen: Der Einsatz für die Menschenrechte der indigenen Völker ist der Schlüssel, um weitere Abholzungen zu verhindern.

Wir müssen in der ganzen Amazonasregion – von Brasilien bis Ecuador und darüber hinaus – zusammen hinter den indigenen Gemeinschaften stehen und den Personen, die sie vertreten. Für sie ist der Amazonas mehr als die Lunge der Erde, er ist ihre Heimat.

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